Mit Hilfe der Thermografie lassen sich Oberflächentemperaturen grafisch darstellen. Dazu erfasst eine Infrarot(IR)-Kamera die vom Gebäude ausgehenden Wärmestrahlen und stellt sie als Thermogramme dar. Dies sind Wärmebilder, in denen unterschiedliche Farbtöne bestimmten Temperaturen zugeordnet sind. Grundsätzlich gilt, je kälter die Oberflächen dabei sind, desto dunkler erscheinen sie im Wärmebild.

Die IR-Thermografie dient zur Lösung der unterschiedlichsten Frage- bzw. Problemstellungen. Im Bereich der Gebäude-Thermografie können dies beispielsweise sein:
- Leckstellenortung unter versiegeleten Oberflächen
- Überprüfung der Wärmedämmung (energetische Qualität)
- Ermittlung / Darstellung von Baumängeln (z. B. Wärmebrückenprolematik)
- Konstruktionsermittlung wie z. B. Sichtbarmachung von Fachwerk
- Unterstützung von Sanierungsmaßnahmen

Den Bereich des Bauwesen kann man quasi als die klassische Anwendung der Thermografie bezeichnen. Vom energetischem Gutachten über die Qualitätskontrolle am Bau, bis hin zur Ermittlung / Ortung von Schäden ist die Thermografie einsetzbar. Die Thermografiekamera ist jedoch kein Röntgengerät - durch Wände sehen, dass kann auch die Thermografie nicht. Allerdings kann man sich mit einer thermografischen Untersuchung über viele Sachverhalte schnell Klarheit verschaffen.
Bei der von uns eingesetzten IR-Kamera handelt es sich um eine so genannte ungekühlte FPA-Bolometerkamera (Focal Plane Array) Fabrikat FLIR "b60".
Als Software für Thermographie-Analyse und Berichtserstellung kommt "FLIR Quick-Report" zur Anwendung.

Tipp! Um ein aussagefähiges und detailliertes Thermogramm zu erhalten sollten Sie bei Ihren Aufträgen darauf achten, dass eine IR-Kameratechnik mit einer Auflösung von mindestens 180 x 180 Pixeln und einer thermischen Empfindlichkeit von wenigsten 0,08°C (oder kleiner) eingesetzt wird.

Bei der vom Freien / von Außen durchzuführenden Gebäude-Thermografie, z. B. wenn die Wärmedämmung vermessen werden soll, sind unbedingt die Wetterbedingungen zu berücksichtigen:
: kein Regen
: kein Schneefall
: kein Nebel
: kein Wind
: Temperatur unter + 5°C
   (eventuell auch höher, wenn die Innentemperatur entsprechend erhöht wird) 
: keine direkte Sonneneinstrahlung


Daher kann diese leider nicht so leicht, bzw. lange im Voraus geplant werden. Ideal sind beispielsweise die frühen Morgenstunden eines trockenen, windstillen Tages während der Heizzeit (September/Oktober bis März/April). Die Abendstunden wiederum sind ungünstig, da sich die Gebäudehülle eventuell den Tag über mit Sonnenwärme "aufgetankt" hat.

Wenn Sie also ein Gebäude auf Wärmeverluste hin prüfen lassen möchten, melden Sie sich bitte bei uns. Am Tag vor der Messung werden wir Sie dann informieren, damit Sie ggf. notwendige Vorkehrungen treffen können.

Die Kosten der Thermografie

Bis vor wenigen Jahren wurde mit kompliziert anmutenden Utensilien - die sündhaft teure Kamera musste zuerst mal mit flüssigem Stickstoff aufwendig heruntergekühlt werden - die thermografische Aufnahme durchgeführt. Nunmehr haben die modernen Kameras durch technologische Verbesserungen im Regelfall ungekühlte bolometrische Detektoren, d. h bereits nach kurzer Eigentestphase (in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur) kann mit der Kamera gearbeitet werden. Der Vor-Ort-Termin vergeht also verhältnismäßig schnell (... eine oftmals notwendige Auswertung in Form eines Berichtes oder Gutachtens am heimischen PC kommt natürlich noch hinzu). Sie könnten somit schon etwas enttäuscht oder vielleicht sogar verärgert sein, dass man für "so wenig Arbeit" dann vielleicht dreihundert, vierhundert oder noch mehr Euro zahlen muss. 
Abgesehen vom Aufwand wie die Anfahrt und die Auswertung der Bilder, muss vor allem die immer noch sündhaft teure Kamera quasi in Portionen abgezahlt werden; kostete eine Wärmebildkamera früher gut 60.000 DM (rund 30.000 EUR), so sind die Kameras inzwischen zwar in der Tat preiswerter und vor allem technisch erheblich ausgereifter geworden (z. B. wie beschrieben der Wegfall des Problems der Kühlung), so sind aber aber immer noch Investitionen von ca. 5.000 - 15.000 EUR zu tätigen und bei entsprechendem Equipment durchaus noch einiges mehr. D. h. der Preis ist bei weitem nicht so gesunken wie etwa beim PC, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die IR-Kamera kein Massenprodukt ist und wohl auch nicht wird.


Interesse? Weitere Fragen?
Gern stehe ich Ihnen zur Verfügung!

me. Thomas Kuntke
Telefon: 03521. 73 52 95
Telefax: 03521. 73 52 82
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