Historie
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Ein Jahrhundert Schornsteinfeger Kuntke
Die Geschichte der Schornsteinfeger mit den Namen Kuntke reicht bis zum beginnenden 20. Jahrhundert zurück.
Gerhard Kuntke -senior, ebenso wie sein Sohn Gerhard Kuntke -junior, waren in Rothenburg O/L (Kreis Niesky) als Bezirksschornsteinfegermeister tätig. Rund 80 Jahre waren Sie im Dienste der Allgemeinheit - in Sachen Brandschutz - auf den Dächern in und um Rothenburg unterwegs.
Gerhard Kuntke -junior war zudem 60 Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.
Thomas Kuntke erlernte den Schornsteinfegerberuf von 1982 - 1984 bei Bezirksschornsteinfegermeister Herbert Zesewitz in Niesky. Sein Meisterstudium absolvierte er 1986 - 1989 in Dresden. Er wurde zum 01.01.1991 als Bezirksschornsteinfegermeister auf den Kehrbezirk 1211-06 Meißen bestallt und ist seitdem Mitglied der Schornsteinfeger-Innung Dresden* (von 1998 - 2012 Vorstandsmitglied).
* Die fünf sächsischen Schornsteinfeger-Innungen (Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig u. Zwickau) fusionierten am 10.01.2017 zur Schornsteinfeger-Innung Sachsen · Landesinnung.
Schornsteinfeger-Innung Dresden · gegr. 1710
Kurfürst August der Starke bestätigte im Februar 1710 die beantragte Innung und deren 41 Artikel. Somit waren die Dresdner Schornsteinfeger in die Reihe der Innungen der Stadt Dresden eingetreten und hielten von nun an Ihre eigene Innungsverwaltung, Lade und Archiv. In der Folge unterschied man in Hoffeuermäuerkehrer sowie Stadt- und Landmeister.
Die Schornsteinfeger-Innung Dresden beging am 7. Mai 2010 mit einer Festveranstaltung in Moritzburg - "Adams Gasthof" - ihren 300 Geburtstag.
Als Gäste zur Festveranstaltung wurden u.a. begrüßt der Sächsische Staatsminister des Innern Herr Markus Ulbig, der Präsident der Handwerkskammer Dresden Herr Claus Dittrich, der Präsident des Schornsteinfegerhandwerks in Deutschland und Präsident der Europäischen Schornsteinfegermeisterföderation Herr Hans Günther Beyerstedt, der Ehren-Landesinnungsmeister Herr Wolfgang Buschan, der Landes-Innungsmeister Herr Hartmut Kettner sowie Vertreter der Stadt Dresden, der Feuerwehr Dresden, von Marktpartnern und die Obermeister der anderen sächsischen Schornsteinfeger-Innungen.
Feuilleton
Der Schornsteinfeger im deutschen Sprichworte und Volksrätsel
Die hoch- und niederdeutschen Sprichwörter unseres Volkes enthalten eine reiche Fülle von Material zur Beurteilung der verschiedenen Stände und Berufsarten des menschlichen Lebens. Es vereinigt sich in diesen Aussprüchen der Volksweisheit schlagfertiger Witz, die beißende Satire und ätzende Ironie mit einem unschuldigen, köstlichen Humor und einer ausgelassenen Komik, die alle schwachen Steiten der Menschen in Ihrem Stande und Berufe zuerst entdecken und bloszulegen wissen. Wir reihen hier die wichtigsten der auf den Schornsteinfeger sich beziehenden deutschen Sprichwörter aneinander:
- Ein Handwerk ist so gut als eine Grafschaft, sagte der Schornsteinfeger, als er oben aus der Esse sah.
- Schornsteinfeger und Höflinge kommen hoch hinauf, aber sie kriechen durch dunkle (garstige) Kanäle und machen sich schwarz.
- Meine Tochter will hoch hinaus, sagte die Mutter, da heiratete sie einen Schornsteinfeger.
- Schornsteinfeger, helldräger, obgehangen, wedder gefangen (Königsberger Kinderspielreim).
- Ein Schornsteinfeger macht mehr voll, als sieben Leute rein machen können. (Auch holländisches Sprichwort.)
- Da kommt auch einer von unserer Zunft sagte der Köhler zum Schornsteinfeger, als er einen Priester sah.
- Schornsteinfeger will ich werden, sagt der kleine Hans, dann brauche ich mich nicht mehr zu waschen (Niedersächsisches Sprichwort).
- Der Schornsteinfeger trägt Sonntags wohl auch ein Hemd so weiß wie Schnee.
- Schornsteinfegers Esse ist am schlechtesten gekehrt.
- Du wärscht (wirst) ok den Schornstènfeger mötte (müssen) ön dine Hals schöcke. (Wenn jemand heiser ist. Ostpreußisches Sprichwort.) - Der Schornsteinfeger ist ihm in die Kehle gefahren.
- Er hat einen langen Schornsteinfeger (für: er hat langes Haar).
- Es ist nicht jeder ein Schlotfeger, der schwarz aussieht.
- Der Schlotfeger geht wie ein Schlotfeger (Die Russen: Wer ein Schlotfeger ist, der muß sich Blech übers Knie schnallen). - Man kann den Schornstein nicht fegen, ohne sich schwarz zu machen.
Auch der Schornstein spielt im Volksmunde eine große Rolle und besonders im Sprichwort, diesem seit tausend Jahren gehäuften Schatz, zu welchem das Volk selbst seine Lebenserfahrungen und Rechtsgewohnheiten, ja einen Teil seiner Lebensschicksale in goldenen Sprüchen ausgeprägt hat. Wir fügen eine Reihe von Beispielen an:
- Der Schlot straft das Ofenloch.
- Wer in den Schlot steigt, wird rahmig.
- Das Schornsteinloch gehört so wohl zum Hause als die Stiege.
- Aus einem niedrigen Schornstein kommt bald der Rauch ins Freie (Auch holländisches Sprichwort).
- Ein kleiner Schornstein empfängt oft den Rauch von einem großen Feuer
- Ein Schornstein, der rauchen soll, kostet viel Geld.
- Enge Schornsteine ziehen besser als weite.
- Der Schornstein, so zu viel Rauch zeucht, ist nichts nutz.
- Die besten Schornsteine werfen den wenigsten Rauch aus.
- ...
Schornsteinfegerlieder
(Nach eigener Melodie) Des Morgens, wenn ich früh aufsteh' Und zum Schornsteinfegen geh', :/: Dann beschau' ich erst vorher Mein Geräte hin und her. :/: Ofenloch, Kamin und Röhren, :/: Rief die Löwenwirtin schon: "Kehret auch bei mir, mein Sohn!" :/: | "Guten Morgen, schöne Dirne, Deiner Sprödigkeit ich zürne, :/: Weißt du doch, daß ich verliebt, Wenn es auch beim Fegen stiebt." :/: |
Inhalt
Fundstücke
u. a. aus dem "Organ für
Schornsteinfegerwesen"
Kunde: Meister: Kunde: Meister: |
Kommt ein Schornstein- |
Was ist das: |
„Mache mal bitte den Ofen an.“ |